Britischem Wasserversorger droht Insolvenz
n-tv
Die Leitungen sind leck, aber die Rechnungen steigen: Der größte Wasserversorger Großbritanniens taumelt auf eine Pleite zu. Die Regierung arbeitet hektisch an einem Rettungsplan. Notfalls wird das in den 80er Jahren privatisierte Unternehmen verstaatlicht, heißt es in London.
Die britische Regierung will den in eine Krise geschlitterten Versorger Thames Water notfalls durch eine vorübergehende Rückkehr in öffentliches Eigentum retten. Der unter Milliarden-Schulden ächzende Konzern, der rund 27 Prozent der britischen Bevölkerung mit Wasser versorgt, müsse unter allen Umständen aktiv bleiben, sagte die zuständige Ministerin Rebecca Pow.
Die Wasserversorger in England und Wales gerieten zuletzt unter öffentlichen Druck, nachdem vermehrt Abwasser in Meer und Flüsse geleitet worden war. Auch Lecks sorgen für Kritik. Thames Water verliert mehr Wasser als jedes andere britische Unternehmen. Es gehe täglich das Äquivalent von bis zu 250 olympischen Schwimmbecken verloren, rechnete die BBC vor. Zudem steigen die Rechnungen für die Verbraucher.
Die Branche war Ende der 1980er Jahre wie zahlreiche andere Sektoren der öffentlichen Daseinsvorsorge in Großbritannien privatisiert worden. Nun werde erwogen, Thames Water unter eine Sonderverwaltung zu stellen, was eine Überführung des Unternehmens unter staatliche Kontrolle bedeuten könnte, berichtete der Sender Sky.
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