
Britische Opposition fordert vorgezogene Wahlen
n-tv
Die Liste der Skandale ist wohl selbst für Boris Johnson zu lang geworden: Der ehemalige britische Premierminister tritt am Wochenende als Abgeordneter zurück. Zwei weitere Mitglieder der konservativen Partei folgen ihm. Nun ruft die Opposition zu Neuwahlen auf.
In Großbritannien hat der Chef der oppositionellen Labour-Partei vorgezogene Parlamentswahlen gefordert, nachdem Ex-Premierminister Boris Johnson und zwei weitere Mitglieder der konservativen Partei als Abgeordnete zurückgetreten sind. "Diese Farce muss aufhören. Die Menschen haben genug von einer chaotischen Tory-Regierung und einem schwachen Premierminister, den keiner gewählt hat", schrieb Keir Starmer auf Twitter. Premierminister Rishi Sunak müsse "endlich Rückgrat zeigen, Wahlen ansetzen und der Öffentlichkeit das letzte Wort zum Tory-Versagen der letzten 13 Jahre geben", betonte Starmer.
Johnsons hatte am Freitag als Konsequenz aus der sogenannten "Partygate"-Affäre seinen Rücktritt als Abgeordneter bekannt gegeben. Damit kam er der Veröffentlichung der Ermittlungsergebnisse eines Parlamentsausschusses zu Fehlverhalten von Regierungsmitgliedern während des Corona-Lockdowns zuvor. Der Ausschuss untersuchte in den vergangenen Monaten die Frage, ob Johnson das Unterhaus im Zusammenhang mit unerlaubten Partys am Regierungssitz in der Londoner Downing Street trotz damals strenger Lockdown-Regeln belogen hat.
Neben Ex-Premierminister Johnson gaben auch seine enge Vertraute Nadine Dorries und Nigel Adams ihren Posten als Abgeordnete ab. Nun wird spekuliert, wie Johnsons nächster Schritt aussehen könnte und ob er sich bei der Parlamentswahl im kommenden Jahr erneut zur Wahl stellen wird. Der einflussreiche Johnson-Unterstützer Jacob Rees-Mogg schrieb am Sonntag in einer E-Mail, der ehemalige Tory-Chef könne "bei der kommenden Parlamentswahl leicht ins Parlament zurückkehren".
