Britische Klimaaktivisten wollen sich nicht mehr festkleben
n-tv
Der britische Ableger der Klimagruppierung Extinction Rebellion kündigt für das neue Jahr eine Taktik-Änderung bei Protesten an. Statt Straßen zu blockieren und damit den Unmut der Bürger auf sich zu ziehen, will die Gruppe den Druck auf Politiker erhöhen - und das Parlament in London umzingeln.
Die Aktivisten der Bewegung Extinction Rebellion in Großbritannien wollen sich vorerst nicht mehr aus Protest gegen mangelnden Klimaschutz an Kunstwerken festkleben und Straßen blockieren. Das verkündete die Gruppe am Neujahrstag in einer Mitteilung mit der Überschrift "Wir hören auf". Die - in der Bevölkerung durchaus umstrittenen - Störaktionen seien zwar wichtig gewesen, um aufzurütteln und systematisches Politikversagen im Angesicht der Klimakrise anzuprangern. Allerdings müssten "Taktiken laufend weiterentwickelt werden": Fortan wolle man deshalb verstärkt Druck auf verantwortliche Politikerinnen und Politiker machen, indem die breite Masse der Gesellschaft für Formen des kollektiven Protests mobilisiert wird.
In den vergangenen Monaten hatten sich Klimaaktivistinnen und -aktivisten in mehreren Ländern immer wieder an Kunstwerken festgeklebt, sie mit Tomatensuppe und Kartoffelbrei beschmiert, Gebäude blockiert und sich auf Straßen festgeklebt. Befürworter sprechen von einer Schocktaktik, um das Bewusstsein für die Klimakatastrophe zu schärfen. Für Gegner handelt es sich um Akte des Vandalismus oder zumindest lästige Behinderungen im Alltagsleben. Ob in Großbritannien oder Deutschland: Kalt ließen die Aktionen von Extinction Rebellion und gleichgesinnten Gruppen wie Just Stop Oil jedenfalls kaum jemanden.