
Briten erschaffen erstmals künstlichen Embryo
n-tv
Ganz ohne Eizelle und Spermien will ein britisches Forschungsteam erstmals menschliche Embryonen erschaffen haben. Das synthetisch hergestellte Gewebe wäre eine Sensation für die Stammzellenforschung - wirft aber gleichzeitig viele Fragen auf.
In Großbritannien ist es Forscherinnen und Forschern nach eigener Aussage erstmals gelungen, synthetische menschlichen Embryonen im Labor zu erschaffen. Im Gegensatz zu einer künstlichen Befruchtung, bei der eine natürliche Eizelle mit einem natürlichen Spermium verschmolzen wird, entstanden sie aus embryonalen Stammzellen, wie der "Guardian" berichtet.
Das Gewebe ähnelt demnach frühesten Stadien der menschlichen Entwicklung - und erreichte den Beginn eines Entwicklungsmeilensteins, der als Gastrulation bekannt ist. In diesem Stadium haben Embryonen weder ein Herz noch Gehirn und es fehlen Organe und Extremitäten. Sie enthalten aber Zellen, aus denen sich normalerweise die Plazenta, der Dottersack und der Embryo selbst bilden würden.
Es sei, laut dem "Guardian", nicht klar, ob die erzeugten Zellhaufen sich überhaupt zu einem lebensfähigen Embryo hätten entwickeln können. Einen solchen zu erzeugen, war wohl auch nicht das Ziel des Forschungsteams. "Unser menschliches Modell ist erstmals ein menschlicher Embryo mit drei Keimblättern, inklusive Amnion und Keimzellen, den Vorläuferzellen von Eizellen und Spermien", wird Magdalena Żernicka-Goetz von der Universität Cambridge von der Zeitung zitiert. "Es ist wunderschön und vollständig aus embryonalen Stammzellen hergestellt worden."
