
Brand in Flüchtlingsunterkunft: Sieben Jahre Haft
n-tv
In der Unterkunft in der Eifel war der Angeklagte im Haus für Problemfälle untergebracht. Das Gericht war überzeugt, dass der Algerier den Brand gelegt hat, um in eine andere Einrichtung zu kommen.
Aachen (dpa/lnw) - Nach einer Brandstiftung in einer Flüchtlingsunterkunft in der Eifel hat das Landgericht Aachen einen 35 Jahre alten früheren Bewohner wegen versuchten Mordes zu sieben Jahren Haft verurteilt. Das Gericht war überzeugt, dass der Algerier im November 2024 das Feuer gelegt hat, um seine Verlegung aus der einsam gelegenen Einrichtung zu erzwingen. Als der Brand an einem Vormittag ausbrach, waren mehrere Bewohner noch in den Betten und schliefen.
"Der Angeklagte hat den Tod der Anwesenden als Folge seines Tuns in Kauf gekommen", sagte der Vorsitzende Richter Markus Vogt. Einige Mitbewohner hatten durch das Rauchgas leichte Verletzungen erlitten. Bevor die Feuerwehr eintraf, hatten sie und die Sicherheitsleute schon mit dem Löschen begonnen. Der Angeklagte hatte nach Schilderung von Zeugen in Straßenkleidung auf dem Bett gelegen, so getan als schlafe er und eine gepackte Tasche neben sich.
Zeugen der Brandstiftung gibt es nicht. Der Algerier hatte im Prozess ausgesagt und dabei zwei ehemalige Mitbewohner der Tat beschuldigt. Das verwarf das Gericht. Vielmehr habe der Mann, der von Mitbewohnern "der Verrückte" genannt wurde, eine Eskalationsspirale in Gang gesetzt, um die Rückverlegung nach Bonn durchzusetzen: Unter anderem habe er gedroht, das Auto des Leiters der Einrichtung anzubrennen und dann, dass er die Baracke anzünden würde.
