Boris Johnsons Risiko-Strategie könnte aufgehen
Die Welt
Großbritannien spürt die Auswirkungen der Omikron-Variante: Die Kurven der Neuinfektionen und der Covid-Patienten in Krankenhäusern zeigen deutlich nach oben. Dennoch vermeidet Premier Boris Johnson weitere Einschränkungen – und eine Zahl scheint ihm recht zu geben.
Während in Deutschland und anderen Ländern Europas über Weihnachten und Neujahr oftmals strenge Kontaktbeschränkungen herrschten, frönten die Engländer einer weitgehend vorschriftenfreien Zeit. Nervös beobachtet die Nation seither Tag für Tag, wie sich die Zahl der Schwerkranken und Todesfälle entwickelt. „Omikron ist immer noch da draußen unterwegs, es ist unglaublich ansteckend und kann ziemlich unangenehm sein“, warnte Boris Johnson am Montagmorgen.
Doch aus dem Umfeld des britischen Premierministers kommen verhalten optimistische Stimmen. „London könnte das Schlimmste überstanden haben. Wir sehen einen Rückgang bei den Neuinfektionen in der Stadt“, so Kevin Fenton, Regionaldirektor der Gesundheitsbehörde Public Health England. Zwar ist jeder Zehnte in der britischen Hauptstadt derzeit infiziert. Aber die Zahl der Covid-Patienten, die eine künstliche Beatmung brauchen, ist seit Wochen auf gleichbleibendem Niveau und ging zuletzt leicht zurück.