Bolsonaro findet schon wieder eine neue Partei
DW
Einfach mal die Partei wechseln - das ist für Brasiliens rechten Staatschef kein Problem. In acht Parteien war Bolsonaro schon, jetzt vermeldet er den Beitritt zur neunten.
Präsident Jair Bolsonaro erklärte, er sei nun Mitglied der Mitte-Rechts-Partei Partido Liberal. Anlass für seinen Schritt: Im nächsten Jahr finden in Brasilien Präsidentschaftswahlen statt. Ein Kandidat für das Präsidentenamt darf im größten Land in Lateinamerika nicht ohne Partei sein. Das aber war zuletzt bei Bolsonaro der Fall. Er war 2018 als Mitglied des rechtsgerichteten Partido Social Liberal (PSL) gewählt geworden, trat dann aber aus. Die Gründung einer eigenen Partei nach seinem Austritt 2019 kam nicht über die Phase des Unterschriftensammelns hinaus und scheiterte. Bolsonaro stand ohne Partei da und blieb auch parteilos.
Die Partido Liberal, der sich Bolsonaro nun anschließt, verfügt derzeit über die drittgrößte Anzahl an Sitzen in der Abgeordnetenkammer und gilt in Brasiliens Parteiengefüge als einer der Mehrheitsbeschaffer mit wechselnden Allianzen. So hatte die eher konservative Partei auch die Regierungen der Arbeiterpartei von Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva unterstützt.