Bluttat in Kopenhagen: Verdächtiger muss in Psychiatrie
ProSieben
Ein Amoklauf versetzt Kopenhagen mitten im Sommer in Schockstarre. Ein Mann erschießt drei Menschen in einem Einkaufszentrum. Der mutmaßliche Täter soll vorerst in eine Psychatrie kommen.
Nach dem Amoklauf in Kopenhagen mit drei Toten rätseln die Ermittler über das Motiv des mutmaßlichen Täters. Am Montag wurde der 22-Jährige einem Haftrichter vorgeführt. Ihm wird vorgeworfen, in einem Einkaufszentrum im Süden der Stadt am frühen Sonntagabend drei Menschen getötet und vier schwer verletzt zu haben.
Nach dänischen Medienberichten wird der mutmaßliche Täter für 24 Tage in eine geschlossene psychiatrische Abteilung eingewiesen. Somit müsse der Tatverdächtige die Untersuchungshaft in der Psychiatrie verbringen.
Der Däne soll den Angriff allein verübt haben. Die Ermittler sehen keine Hinweise auf ein terroristisches Motiv. Regierungschefin Mette Frederiksen sprach am Montag von dem «schlimmsten Alptraum» für ihr Land.
In einem blauen T-Shirt zeigte sich der blonde Mann am Montag vor Gericht. Das Verhör des mutmaßlichen Täters fand auf Wunsch der Anklage hinter verschlossenen Türen statt. Eine öffentliche Anhörung könne der Aufklärung des Falls im Wege stehen, hieß es zur Begründung. Nach Angaben seiner Verteidigerin hat der Däne zu den Vorwürfen noch keine Stellung bezogen. Zuvor hatte der Kopenhagener Polizeichef Søren Thomassen am Vormittag bei einer Pressekonferenz gesagt: «Wir haben den Verdächtigen abgehört. Er hat angegeben, dass er es war, der dort draußen war.»
Gegen 17.35 Uhr waren bei der Polizei die ersten Meldungen über Schüsse in dem Einkaufszentrum eingegangen, das zu den größten Dänemarks gehört. An dem Sonntag in den Sommerferien hatten sich viele Menschen in dem Zentrum aufgehalten, zu dem neben zahlreichen Geschäften auch Restaurants und ein Kino gehören. An zwei Stellen im Gebäude feuerte der Täter nach bisherigen Erkenntnissen Schüsse auf anscheinend zufällig ausgewählte Opfer ab.
