
Blutegel können tatsächlich springen
n-tv
Und sie können es doch: Lange Zeit war umstritten, ob Blutegel springen können oder nicht. Auf Madagaskar beobachten Forscher die Tiere gleich mehrfach beim "anmutigen Sprung mit harter Landung". Dass sie auf diese Art auch Menschen anfallen, kann durchaus vorkommen.
Bisher waren es lediglich Erzählungen, nun hat ein Forschungsduo nach eigenen Angaben erstmals wissenschaftlich dokumentiert, dass manche Blutegel tatsächlich springen können. Mai Fahmy und Michael Tessler vom American Museum of Natural History in New York filmten bei zwei Besuchen auf Madagaskar mehrfach, wie Landegel der Gattung Chtonobdella blitzschnell von Blättern hochschnellten und andernorts landeten. Die Tiere hätten sowohl die Muskulatur als auch das Koordinationsvermögen sowie die Neigung, Sprünge auszuführen, schreiben Fahmy und Tessler im Fachblatt "Biotropica".
"Dies ist unserer Meinung nach der erste überzeugende Beleg dafür, dass Blutegel springen können und dies auch mit beträchtlichem Energieaufwand tun", wird Erstautorin Fahmy in einer Mitteilung des Museums zitiert. "Es gab zwar schon Berichte über Blutegel, die Menschen ansprangen, aber diese Berichte wurden oft damit erklärt, dass sich die Blutegel einfach an Passanten festhielten, als diese an Sträuchern entlang streiften, oder dass die Blutegel von einem Ast herabfielen. Diese Studie setzt dieser Diskussion ein Ende."
Frühe Berichte gingen etwa auf den deutschen Forscher Ernst Haeckel zurück, der dies bereits im 19. Jahrhundert im heutigen Sri Lanka beobachtet hatte. Belegt habe er die Beobachtung damals aber nicht, schreiben Fahmy und Tessler.
