Blinken und Lawrow beenden Gespräch vorzeitig
DW
Die Weltöffentlichkeit blickte nach Genf, wo sich der US-Außenminister mit seinem russischen Kollegen traf. Ein Durchbruch blieb auch diesmal aus, beide Seiten wollen aber im Dialog bleiben.
In Genf ist US-Außenminister Antony Blinken mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow zusammengekommen, um nach Auswegen aus der Ukraine-Krise zu suchen. Das auf zwei Stunden angesetzte Treffen endete bereits eine halbe Stunde früher als geplant. Im Anschluss gaben beide Politiker getrennt ein Statement ab und stellten sich den Fragen der Reporter.
Lawrow nannte das Gespräch "offen und nützlich". Beide Seiten seien sich über die Notwendigkeit eines "vernünftigen Dialogs" einig. Zugleich wiederholte er bekannte Positionen Russlands. So warf Lawrow der NATO abermals vor, gegen sein Land zu arbeiten. Die Regierung in Moskau sei besorgt über die Entsendung von Waffen und Militärberatern in die Ukraine. Russland hege keine Angriffspläne gegen die Ukraine und habe das ukrainische Volk niemals bedroht, versicherte der Chefdiplomat aus Moskau.
Mit Blinken habe er vereinbart, dass Russland in der kommenden Woche von den USA eine schriftliche Antwort auf die geforderten Sicherheitsgarantien erhalte, sagte Lawrow. Danach solle es weitere Gespräche auf Ebene der Außenminister geben.
Russland sieht sich von der NATO in seiner Sicherheit bedroht und fordert unter anderem ein Ende der Osterweiterung des Bündnisses.
Auch der amerikanische Außenminister bewertete das Treffen mit Lawrow als "offen und hilfreich". Das Gespräch sei ein Austausch von Ansichten gewesen, man habe nicht verhandelt. Beide Seiten hätten nun ein besseres Verständnis der Position des jeweils anderen.