Blinder Asylbewerber soll abgeschoben werden
Süddeutsche Zeitung
In Niederbayern kämpft ein Ehepaar mit vielen Unterstützern um das Bleiberecht für einen 27-jährigen Syrer. Er soll er nach Spanien geschickt werden - obwohl dort die Situation für einen blinden Flüchtling ungewiss, wenn nicht sogar gefährlich ist.
Als um 16 Uhr die Kirchenglocken läuten, zuckt Mheddin Saho kurz zusammen. Er sitzt keine 50 Meter davon entfernt im Garten von Gisela und Gerhard Zierer im niederbayerischen Rottenburg an der Laaber. Die beiden sind in den vergangenen zweieinhalb Jahren so etwas wie die Ersatzeltern des 27-jährigen Syrers geworden. Das Läuten der Glocken erinnert Saho an jenen Tag, als er zum ersten Mal hätte abgeschoben werden sollen. An jenem Morgen holte ihn die Polizei ab, um ihn ins Flugzeug nach Spanien zu setzen - für Saho, aber auch seine beiden Helfer, ein schreckliches Erlebnis, das sich womöglich schon bald wiederholen könnte.More Related News