Bike24 ruckelt aufs Parkett
n-tv
Ein Dutzend Börsenneulinge haben dieses Jahr zusammen mehr als acht Milliarden Euro mit ihren Neuemissionen eingesammelt. Heute will es der Online-Fahrradhändler Bike24 wissen. Trotz des Radbooms in der Corona-Krise fällt das IPO sparsam aus.
Die Startbedingungen schienen eigentlich optimal: Das Klima für Börsengänge ist gut und Radfahren boomt in der Pandemie. Dennoch lässt bei Bike24 der Gang aufs Parkett Wünsche offen. Die Aktien des Dresdner Online-Fahrradhändlers legen zum Auftakt nur leicht zu. Der erste Kurs an der Frankfurter Börse wird mit 15,30 Euro festgestellt. Schon der Ausgabepreis der Papiere fiel enttäuschend aus. Er lag mit 15 Euro lediglich am unteren Ende der Preisspanne, die bis 19 Euro reichte. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf 322 Millionen Euro, wovon 100 Millionen an das Unternehmen selbst gehen. Bike24 will mit dem frischen Geld die Expansion in weitere europäische Länder wie Frankreich und Italien finanzieren. Der US-Finanzinvestor Riverside halbiert mit dem Börsengang seine Beteiligung auf 35 Prozent, knapp die Hälfte der Anteile ist im Streubesitz. Der US-Investor, der auch Mehrheitseigner ist, war 2015 bei Bike24 eingestiegen. Auf die Option, mehr Aktien zu verkaufen, verzichtete der Investor angesichts des niedrigen Ausgabepreises.China ist ein Powerhaus für erneuerbare Energien. Die Volksrepublik hat vergangenes Jahr Solaranlagen mit einer Kapazität von 216 Gigawatt installiert und zur Wut westlicher Hersteller so viele weitere gebaut, dass die Preise weltweit um 50 Prozent gefallen sind. Gleichzeitig hat China 2023 Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von fast 50 GW in Betrieb genommen und mit dem Bau von weiteren 70 GW begonnen - 19-mal mehr als der Rest der Welt zusammen! Die Erklärung für diesen Widerspruch? "Kein Land denkt Wirtschaft und Klima so gut zusammen wie China", sagt Barbara Pongratz von der Universität Bremen. Das Prinzip der chinesischen Energiewende sei allerdings Sicherheit, erklärt die Expertin für chinesische Umwelt- und Klimapolitik im "Klima-Labor". "Erst bauen, dann zerstören." Doch es läuft längst nicht alles perfekt: Viele chinesische Provinzen haben die grüne Marschroute von Staatschef Xi Jinping bisher nicht verinnerlicht, fürchten das Ende ihres Wohlstands und wissen, dass sie sich nicht auf ihre Nachbarn verlassen können, wenn Energie knapp wird.