Biden schenkt Wall Street neue Zuversicht
n-tv
Die US-Börsen sind Rally-Modus, sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq erreichen neue Höchstwerte. Dafür verantwortlich? US-Präsident Biden und Technologiewerte, auf die Anleger nach einer kurzen Krise wieder Lust zu haben scheinen. Substanzwerte verlieren dagegen an Attraktivität.
US-Präsident Joe Biden hat Anleger an der Wall Street am Donnerstag zusätzlich in Kauflaune versetzt. Im Ringen um das Infrastrukturpaket hatte Biden eine Einigung im Senat verkündet. US-Medienberichten zufolge hat der Kompromiss einen Gesamtumfang von rund 950 Milliarden Dollar. Biden hatte ursprünglich ein mehr als zwei Billionen Dollar schweres Infrastrukturpaket vorgelegt. Das war bei den Republikanern aber auf massiven Widerstand gestoßen. Die Einigung lieferte den US-Börsen frischen Schwung im Verlauf. Der Dow-Jones-Index stieg um 1 Prozent auf 34.197 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewannen 0,6 sowie 0,7 Prozent dazu- beide Indizes markierten Allzeithochs. "Das ist ein Zeichen, dass die Zuversicht der Leute zurückkehrt", sagte Robert Pavlik, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth. "Wie lange diese Entwicklung anhält, ist allerdings die große Frage." Ein Anstieg der Anleihe-Renditen könnte die Stimmung schnell kippen lassen. Die US-Bonds bewegten sich aber kaum. Die richtungweisenden zehnjährigen Treasuries rentierten wenig verändert bei 1,495 Prozent.Erstmals in der Geschichte steigt der Dow Jones über die 40.000er-Marke. Am Ende schloss er aber 0,1 Prozent leichter mit 39.869 Zählern. Auch die anderen großen Indizes machen kleinere Verluste. Eine Investition einer Beteiligungsfirma des Börsengurus Warren Buffett beflügelt indes die Aktie eines Schweizer Versicherers.
China ist ein Powerhaus für erneuerbare Energien. Die Volksrepublik hat vergangenes Jahr Solaranlagen mit einer Kapazität von 216 Gigawatt installiert und zur Wut westlicher Hersteller so viele weitere gebaut, dass die Preise weltweit um 50 Prozent gefallen sind. Gleichzeitig hat China 2023 Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von fast 50 GW in Betrieb genommen und mit dem Bau von weiteren 70 GW begonnen - 19-mal mehr als der Rest der Welt zusammen! Die Erklärung für diesen Widerspruch? "Kein Land denkt Wirtschaft und Klima so gut zusammen wie China", sagt Barbara Pongratz von der Universität Bremen. Das Prinzip der chinesischen Energiewende sei allerdings Sicherheit, erklärt die Expertin für chinesische Umwelt- und Klimapolitik im "Klima-Labor". "Erst bauen, dann zerstören." Doch es läuft längst nicht alles perfekt: Viele chinesische Provinzen haben die grüne Marschroute von Staatschef Xi Jinping bisher nicht verinnerlicht, fürchten das Ende ihres Wohlstands und wissen, dass sie sich nicht auf ihre Nachbarn verlassen können, wenn Energie knapp wird.