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Betroffene kämpfen für Gehör und um Entschädigung

Betroffene kämpfen für Gehör und um Entschädigung

RTL
Thursday, February 03, 2022 10:32:25 AM UTC

Ein Impfschaden sei ein Tabuthema, so der Betroffene Rolf Merk aus Mainz. Er möchte nun erreichen, dass ihm und anderen Impfgeschädigten Gehör geschenkt wird..

"Wir werden jeden Tag mehr", meint Rolf Merk. Mit "wir" meint der Mainzer Volljurist sich und hunderte andere Deutsche, die nach einer Corona-Impfung nicht nur kurzfristig mit Nebenwirkungen zu kämpfen hatten. Die Betroffenen sind davon überzeugt, dass der Corona-Piks bei ihnen langfristig einen Impfschaden verursacht hat. Viele von ihnen kämpfen jetzt um finanzielle Entschädigung.

Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de

Ein Impfschaden sei ein Tabuthema, so Rolf Merk in der "Berliner Zeitung": "Wir werden totgeschwiegen." Bei ihm und zig anderen sei "der 'Piks' eben nicht nur ein 'Piks'" gewesen, sondern hätte schwerwiegende, langfristige Folgen gehabt. Merk selbst bemerkt wenige Tage nach seiner zweiten Biontech-Impfung Veränderungen an sich. Der Mainzer Jurist beschreibt "Muskel- und Gelenkschmerzen, Taubheitsgefühle in Armen und Händen, starke Erschöpfung und dauerhafte Kopfschmerzen". Als diese auch nach einem Monat nicht verschwinden, sucht er einen Arzt auf.

Dieser bewertet die Beschwerden als vorübergehend. Doch weit gefehlt: Kurz darauf erleidet Rolf Merk einen "ischämischen Schlaganfall" und überlebt nur dank des schnellen Handelns der Rettungssanitäter und Ärzte.

Rolf Merk möchte nun erreichen, dass ihm und anderen Impfgeschädigten Gehör geschenkt wird. Es geht ihm aber auch darum, dass es für die Betroffenen Anlaufstellen und finanzielle Hilfen gibt.

Ein Impfschaden ist laut Infektionsschutzgesetz "die gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die Schutzimpfung" (§2). Eine Impfreaktion im üblichen Ausmaß, also eine Nebenwirkung, träte in zahlreichen Fällen auf und seien eine übliche und auch gewünschte Reaktion des Immunsystems.

Das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) verweist darauf, dass unerwünschte Reaktionen im zeitlichen, nicht aber unbedingt im ursächlichen Zusammenhang mit einer Impfung gemeldet würden. Ob eine Reaktion tatsächlich eine Folge der Impfung ist, könnten nur Studien beweisen: "Nach derzeitigem Kenntnisstand sind schwerwiegende Nebenwirkungen sehr selten und ändern nicht das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis der Impfstoffe."

Bei einer offiziell von einem Land empfohlenen Impfung greift im Fall von Impfschäden laut Gesetz das soziale Entschädigungsrecht - Geschädigte können auf Geld vom Staat hoffen. Maßgeblich ist das Bundesversorgungsgesetz. Je nach Schweregrad steht Impfgeschädigten eine Grundrente zu - von 156 bis 811 Euro monatlich.

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