
Besucher in KZ-Gedenkstätten sollen "Pali-Tücher" ablegen
n-tv
Palästinensertuch in der KZ-Gedenkstätte? Das soll für Besucher tabu sein. Warum das Stück Stoff polarisiert.
Oranienburg (dpa/bb) - In den Gedenkstätten Sachsenhausen in Oranienburg und Ravensbrück in Fürstenberg/Havel sollen Besucher keine sogenannten Palästinensertücher tragen. Sie werden gebeten, es während ihres Aufenthaltes auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers abzulegen, sagte die Leiterin der Gedenkstätte, Astrid Ley, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
In Thüringen landete ein Streitfall um das schwarz-weiße Tuch mit der Bezeichnung Kufiya vor dem Oberverwaltungsgericht. Nach der richterlichen Entscheidung kann die Gedenkstätte Buchenwald Besuchern, die das Tuch tragen, den Zutritt verweigern. Die Einrichtung müsse nicht hinnehmen, dass durch das Tragen des Tuches gegebenenfalls das Sicherheitsgefühl vieler Jüdinnen und Juden gefährdet werde, so das Gericht.
Das karierte Stoffstück, das eigentlich als Sonnenschutz in der arabischen Welt getragen wird, ist politisch aufgeladen. Vor dem Hintergrund des Gaza-Krieges ist es bei den propalästinensischen Demonstrationen etwa in Berlin zu sehen - gewissermaßen als politische Botschaft. Berühmt wurde das Tuch durch den Palästinenserführer Jassir Arafat (1929-2004).
