Bestatter blicken mit Sorge auf vierte Pandemie-Welle
n-tv
Weihnachten 2020 sorgten Bilder von übervollen Krematorien in Sachsen für Unruhe. Ein Jahr später ist die Lage noch entspannt. Doch es gibt auch Befürchtungen mit Blick auf die vierte Corona-Welle.
Marienberg (dpa/sn) - Die sächsischen Bestatter blicken angesichts dramatischer Corona-Infektionszahlen mit Sorge in die Zukunft. "Derzeit ist die Lage noch entspannt und überhaupt nicht vergleichbar mit der Situation im vergangenen Jahr", sagte Tobias Wenzel, Innungsobermeister der Bestatterinnung Sachsen, der Deutschen Presse-Agentur. Dennoch könne es wegen der dynamischen Entwicklung zu Überlastungen kommen. "Wenn eine Infektionswelle beginnt, landet sie 14 Tage später auf den Intensivstationen. Nach weiteren zwei Wochen bekommen wir sie zu spüren."
Wenzel zufolge gibt es in jeden November eine steigende Zahl von Todesfällen und damit auch mehr Einäscherungen als sonst. Nun würden aber vermehrt Corona-Tote hinzukommen. Die Krematorien seien deshalb ausgelastet. Problematisch sei die Lage aber vor allem in zweierlei Hinsicht: Zum einen stellten die Standesämter wegen Personalmangel nur sehr schleppend die erforderlichen Dokumente aus. "Kapazitäten in den Krematorien sind da. Wir können aber nicht handeln, weil die Bestattungsscheine nicht vorliegen", sagte Wenzel. Im Ergebnis würden sich die Kühlhäuser immer mehr füllen.