
Berlusconi-Holding erhöht Angebot für ProSiebenSat.1
n-tv
Zwei Großaktionäre streiten um ProSiebenSat.1. Nun legt der Medienkonzern um den Sohn des früheren italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi nach. Die Bundesregierung hat jedoch Bedenken wegen der journalistischen Unabhängigkeit.
Im Bieterwettkampf um ProSiebenSat.1 erhöht der italienische Medienkonzern MFE sein Angebot. "Nicht, weil unser anfängliches Angebot unangemessen gewesen wäre, sondern weil wir von dem Industrieprojekt überzeugt sind, das wir seit Jahren als Hauptaktionär unterstützen", sagte Pier Silvio Berlusconi, der Chef der Familienholding. Er bekräftigte, sein Unternehmen wolle die deutsche Senderkette nicht komplett übernehmen, sondern wolle "Flexibilität, um auf der Grundlage einer gemeinsamen Vision eine klare Richtung vorzugeben." MFE werde die redaktionelle Unabhängigkeit und die nationale Identität von ProSieben bewahren.
Damit reagierte Berlusconi auf die Bedenken der Bundesregierung. Diese hatte sich am Wochenende in den Bieterkampf eingeschaltet. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer lud Berlusconi zu einem Gespräch ins Kanzleramt ein. "Ein Eigentümerwechsel darf nicht zu einer Einschränkung der journalistischen Unabhängigkeit führen", betonte der Politiker. Zuvor hatte auch die Medienaufsicht KEK vor den Risiken für die Medienvielfalt gewarnt.
