Berliner Uni will Geschlechter-Vortrag nachholen
n-tv
Die umstrittene Biologin Vollbrecht will zum Thema Gender einen Vortrag halten - dazu kommt es wegen angekündigter Proteste nicht. Die Berliner Humboldt-Uni steht wegen der kurzfristigen Absage massiv in der Kritik. Sie reagiert nun mit einem Nachholtermin, der aber im Zeichen der Perspektivenvielfalt stehen soll.
Nach der vieldiskutierten Absage eines Vortrags zum Thema Geschlecht und Gender an der Humboldt-Universität Berlin (HU) hat die Hochschule einen zeitnahen Nachholtermin angesetzt. Allerdings hat die Veranstaltung eine andere Form. Für den 14. Juli sei eine Diskussionsrunde geplant, in der man die Veranstaltung "aufgreifen und kontextualisieren und diskutieren" wolle, sagte HU-Sprecher Boris Nitzsche.
"Wir würden gerne das Thema aus verschiedenen Perspektiven mit verschiedenen Akteuren besprechen und werden auch die Politik miteinbeziehen", kündigte Nitzsche an. Zu der Podiumsdiskussion sollten etwa Bundeswissenschaftsministerin Bettina Stark-Watzinger von der FDP und die Berliner Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote von den Grünen eingeladen werden. Ursprünglich war der umstrittene Vortrag "Geschlecht ist nicht (Ge)schlecht, Sex, Gender und warum es in der Biologie zwei Geschlechter gibt" der Biologin Marie-Luise Vollbrecht als Teil der "Langen Nacht der Wissenschaften" am Samstag geplant gewesen. Nach der Ankündigung von Protesten hatte die Hochschule den Vortrag gestrichen - aus Sicherheitsgründen, wie es hieß.
"Nach Fragen an die Polizei haben wir die Veranstaltung abgesagt, weil wir befürchteten, dass die Situation eskalierte. Es waren eine Demonstration und eine Gegendemonstration angekündigt", so der Sprecher. Es müsse möglich sein, dass auch umstrittene Personen Vorträge halten. "Für die Handhabung von solchen Situationen sind Hochschulen derzeit nicht gut aufgestellt", so Nitzsche.
Es ist ein dramatischer Anstieg: 2023 erreicht die Anzahl der drogenbedingten Todesfälle einen historischen Höchststand. In den vergangenen zehn Jahren hat sich diese mehr als verdoppelt, teilt der Bundesdrogenbeauftragte mit. Das Problem seien vor allem immer preiswertere wie auch stärkere Opioide.