
Berliner Polizei rückt zu Räumung besetzter Häuser an
n-tv
Der Streit um acht Häuser in der Habersaathstraße in Berlin-Mitte eskaliert: Der Eigentümer will den Plattenbau abreißen und neu bauen. Einige Bewohner wehren sich, Wohnungen werden besetzt. Gerichte erlauben den Abriss, aber verweisen zugleich auf die Rechte der Mieter. Nun wird geräumt.
Wegen eines Protestes gegen die geplante Räumung teils besetzter Häuser in der Habersaathstraße in Berlin-Mitte ist die Polizei mit mindestens 50 Kräften im Einsatz. Aus einzelnen Fenstern des Gebäudekomplexes sei Pyrotechnik geworfen oder geschossen worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Einsatzkräfte hätten deshalb zum Schutz Helme aufgesetzt. Rund 70 Menschen machten bei einer Versammlung gegen die Räumung mit.
Ein Gerichtsvollzieher will nach Polizeiangaben mehrere gerichtliche Räumungsbeschlüsse vollstrecken. "Bei Bedarf werden wir den dabei unterstützen", sagte der Polizeisprecher. Die Einsatzkräfte gewährleisteten den Schutz einer Versammlung in unmittelbarer Nähe. Die Initiative "Leerstand Hab-ich-saath" erklärte, der Räumungsbeschluss sei angesichts immer weiter steigender Wohnungslosigkeit in Berlin und des anstehenden Winters nicht hinnehmbar.
Der Streit um den weitgehend leer stehenden Wohnblock in Berlin-Mitte nahe dem Bundesnachrichtendienst und dem Naturkundemuseum schwelt schon seit mehreren Jahren. 2021 zogen, organisiert von der Initiative "Leerstand Hab-Ich-Saath", rund 50 Obdachlose ein. Der grüne Bezirksbürgermeister genehmigte die Besetzung, bis die Zukunft der Häuser geklärt ist.
