
Bericht: Russische Armee steckt Soldaten in Erdlöcher
n-tv
Nach Informationen britischer Geheimdienste werden Disziplinverstöße russischer Soldaten immer härter bestraft. So würden Soldaten wegen Trunkenheit in Erdlöcher gesteckt - oder auch, weil sie ihren Vertrag mit der Armee kündigen wollen.
In den vergangenen Monaten haben Befehlshaber der russischen Armee nach britischen Angaben "wahrscheinlich" damit begonnen, Disziplinverstöße mit harten Strafen zu ahnden. Das geht aus dem jüngsten Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums hervor.
Um Soldaten nach etwaigen Vergehen zu bestrafen, würden diese in improvisierte Zellen gesteckt: Löcher im Boden, die mit einem Metallgitter abgedeckt seien. In jüngster Zeit hätten mehrere russische Soldaten berichtet, dass sie aufgrund von Vergehen wie Trunkenheit in solch einem sogenannten Zindan untergebracht worden seien. Geahndet worden seien aber auch Versuche, den Dienstvertrag zu kündigen.
Den britischen Informationen zufolge gingen viele Kommandeure der russischen Armee in den ersten Monaten des Angriffskriegs bei der Durchsetzung der Disziplin relativ locker vor. So sei es Rekruten, die nicht länger Soldaten sein wollten, erlaubt worden, ohne größeres Aufsehen nach Hause zu gehen. Seit dem Herbst 2022 habe es mehrere immer drakonischere Initiativen zur Verbesserung der Disziplin in der Truppe gegeben - insbesondere seit der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow im Januar 2023 das Kommando über die Operation übernommen hat. Gerassimow löste Armeegeneral Sergei Surowikin ab, der wegen der Zerstörung von Aleppo im Jahr 2016 als General Armageddon bekannt wurde.
