
Bellingham gegen Musiala – das Duell der Frühreifen
Die Welt
Erling Haaland und Robert Lewandowski haben die Bundesliga verlassen. Daran knabbern BVB und FC Bayern. Beide Klubs setzen nun auf einen jeweils 19-Jährigen. Vor allem Dortmunds Bellingham hat bislang schlechte Erfahrungen mit dem Gegner.
So richtig auflösen wollte Edin Terzic den Hintergrund dieser bemerkenswerten Szene nicht. Es sei „etwas Persönliches“ gewesen und gehöre nicht in die Öffentlichkeit, sagte Borussia Dortmunds Trainer, als er auf den Torjubel von Jude Bellingham angesprochen wurde. Der englische Nationalspieler hatte sich nach seinem 2:0 in Sevilla am Mittwoch in der Champions League von seinen Mannschaftskollegen Emre Can und Salih Özcan regelrecht losgerissen, war quer über den Platz auf Terzic zugerannt, um mit ihm diesen Treffer zu feiern.
Es dürfte etwas mit Dankbarkeit für das Vertrauen zu tun haben, das der Trainer dem erst 19-jährigen Mittelfeldspieler entgegenbringt. Seit Saisonbeginn ist Bellingham dritter Kapitän. Am Mittwoch beim 4:1 in Sevilla, als Marco Reus und Mats Hummels fehlten, trug er die Spielführerbinde. „Ihr habt gesehen, warum“, sagte Terzic. Bellingham hat längst eine Rolle übernommen, die beim BVB in den vergangenen Jahren unbesetzt war: die des emotional mitreißenden Führungsspielers, der die Richtung auf dem Platz vorgibt. Der im Übereifer auch mal über das Ziel hinausschießt und Mitspieler zusammenstaucht. Bellingham ist das, was Trainer als „Aggressive Leader“ bezeichnen. Die sind rar, aber in solch einem jungen Alter gibt es sie für gewöhnlich überhaupt nicht.
