Belarussische Oppositionelle Tichanowskaja zu Haftstrafe verurteilt
Die Welt
Für 15 Jahre soll die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hinter Gitter – wenn sie denn im Land wäre. In Abwesenheit verurteilte ein Minsker Gericht sie unter anderem wegen „Aufstachelung zum Hass“, die Politikerin lebt mittlerweile in Litauen.
Ein Gericht in Belarus hat die im Exil lebende Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja zu 15 Jahren Haft verurteilt. Das teilte das Gericht am Montag mit. Sie wurde unter anderem beschuldigt, sich mit Komplizen zum Sturz der Regierung verschworen zu haben.
Tichanowskaja und vier weitere Oppositionelle mussten sich in Abwesenheit in der belarussischen Hauptstadt Minsk vor Gericht verantworten. Ihnen wurde außerdem die Gründung und Führung einer extremistischen Gruppe, Aufstachelung zum Hass und Beeinträchtigung der nationalen Sicherheit vorgeworfen. Alle fünf verließen Belarus nach den beispiellosen Massenprotesten, die 2020 begannen, nachdem der autoritär herrschende Präsident Alexander Lukaschenko in einer umstrittenen Wahl seine sechste Amtszeit gewonnen hatte. Die Opposition und der Westen bezeichneten die Wahl als gefälscht.