
Belarus begnadigt offenbar Oppositionellen Protassewitsch
n-tv
Anfang des Monats wird der belarussische Oppositionelle Roman Protassewitsch wegen seiner Rolle bei Massenprotesten gegen Staatschef Lukaschenko zu acht Jahren Haft verurteilt. Einem Medienbericht zufolge ist er nun aber begnadigt worden.
In Belarus ist der Oppositionelle Roman Protassewitsch offiziellen Angaben zufolge begnadigt worden. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Belta. Protassewitsch war Anfang des Monats zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Dem einstigen Chefredakteur des oppositionellen Mediums Nexta wurde vorgeworfen, bei der Koordinierung der Massenproteste gegen die umstrittene Wiederwahl von Staatschef Alexander Lukaschenko im Sommer 2020 geholfen zu haben.
Die ebenfalls angeklagten, im Exil lebenden Nexta-Verantwortlichen Stepan Putilo und Jan Rudik wurden in Abwesenheit zu 20 und 19 Jahren Haft verurteilt. Die Anklagepunkte umfassten unter anderem Aufrufe zu Massenunruhen und zur "Machtergreifung" sowie Diffamierung des Präsidenten, Organisation von Terroranschlägen und Verbreitung von Falschinformationen über Belarus.
Das Oppositionsmedium Nexta spielte während der Demonstrationen gegen Lukaschenko im Sommer 2020 wegen des Vorwurfs der Wahlfälschung eine entscheidende Rolle bei der Mobilisierung der Proteste. Die Staatsführung ließ das Medium verbieten, der Oberste Gerichtshof stufte Nexta als "terroristische Organisation" ein.
