Beim FC Bayern sprechen sie fürchterlich fatale Sätze aus
n-tv
Der FC Bayern München taumelt nicht mehr nur in die Krise, er stürzt immer rasanter dem titellosen Abgrund entgegen. Nach dem 1:3 beim FSV Mainz 05 werden die Bosse überdeutlich. Die Kritik geht klar gegen die Mannschaft, die Tabellenführung ist weg.
Den Boden für Spott hatte der FC Bayern selbst bereitet und es dauerte nicht lange, ehe er wie ein Tsunami über ihn hereinbrach. Die Münchner hatte das Bundesliga-Spiel beim FSV Mainz 05 mit 1:3 (1:0) verloren. Sie hatten geführt und waren in der zweiten Halbzeit auf unfassbare Weise in sich zusammengebrochen. Mit jeder Minute wurden die Mainzer besser, gefährlicher, dominanter - und waren am Ende so im Rausch, dass bei manch einem gar Mitleid für den FC Bayern aufkeimte. Durch die Stadien der Republik tosten bei der Vermeldung der Mainzer Führung hingegen Wellen der Begeisterung. In Dortmund, wo die Fans es nicht fassen konnten, aber auch im Berliner Olympiastadion, in dem die Fans der Hertha für einen kurzen Moment ihren eigenen sportlichen Untergang vergessen konnten.
In dieser Gemengelage aus Freude über den Absturz, aber auch Hohn für und Sorge um den klappernden Riesen aus der bayrischen Landeshauptstadt kramte ein Fan via Twitter einen Vorschlag aus der Schublade: "Julian Nagelsmann hat noch Vertrag". So wahr, so fatal als Urteil über den Zustand des Teams.
In 37 Spielen hatte der ehemalige Trainer drei Niederlagen mit dem FC Bayern kassiert. Sein Nachfolger Thomas Tuchel erreichte diese Marke bereits nach sieben Spielen (!). Der Mann, der die gefährdeten Saisonziele des FC Bayern retten sollte, wird immer mehr zum Gesicht der sich ungebremst ausbreitenden Krise. Die "Bild"-Zeitung titelte am Samstagabend bereits: "Tuchel am Tiefpunkt". Oliver Kahn sah das derweil anders, er redete sich in den Katakomben der Mainzer Arena die Wut von der Seele, nahm Tuchel komplett aus der Verantwortung und richtete knallhart über seine Fußballer. "Wer war hier noch mal die Mannschaft, die Deutscher Meister werden wollte?", schimpfte er. "Es sind elf Mann, die auf dem Platz stehen und sich für die Ziele dieses Klubs den Hintern aufreißen müssen. Es ist nicht ausreichend, was die Mannschaft auf den Platz bringt, um Meister zu werden."