
Bei grünem Wasserstoff macht sich Ernüchterung breit
n-tv
Zu teuer, zu wenig nachgefragt - die Hoffnung auf klimaneutralen Wasserstoff schwindet zunehmend. Nur ein Bruchteil der in der EU geplanten Projekte dürfte in diesem Jahrzehnt umgesetzt werden. Das Erreichen der Klimaziele rückt damit immer weiter in die Ferne.
Die Euphorie um grünen Wasserstoff als Hoffnungsträger der Energiewende weicht weltweit der Ernüchterung. Angesichts vielfach unerwartet großer Herausforderungen streicht die Energiebranche hochfliegende Projekte und kürzt Investitionen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass klimaschädliche fossile Brennstoffe noch länger dominieren als bisher geplant. Selbst Branchen wie Stahl und Verkehr, die als ideale Abnehmer galten, müssen feststellen, dass der Umstieg auf den klimaneutralen Brennstoff derzeit unbezahlbar erscheint.
Grüner Wasserstoff wird mittels Elektrolyse hergestellt. Mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Dass dies sehr energieintensiv ist, soll angesichts der unbegrenzten Verfügbarkeit von Sonne und Wind keine Rolle spielen - zumindest in der Theorie. Weil bei diesem Prozess keine klimaschädlichen Gase entstehen, gilt so erzeugter Wasserstoff als "grün".
