
Behördenmitarbeiter handelt mit Führerscheinen - Haftstrafe
n-tv
Es beginnt offenbar mit einem Freundschaftsdienst: Dann wird ein junger Mitarbeiter der Kasseler Fahrerlaubnisstelle zum Teil einer kriminellen Bande. Gegen Geld stellt er Führerscheine aus, ohne dass Prüfungen abgelegt werden. Nun verurteilt ihn ein Gericht.
Weil er als Mitglied einer Bande illegal Führerscheine verkauft hat, ist ein ehemaliger Mitarbeiter der Fahrerlaubnisstelle der Stadt Kassel zu einer Haftstrafe von vier Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Kassel sah es als erwiesen an, dass der heute 26-Jährige mehr als 100 Personen einen Führerschein ausgestellt hat, obwohl die Käufer keine Prüfung abgelegt hatten. Es sprach ihn wegen der Bestechlichkeit und der Falschbeurkundung im Amt in 109 Fällen schuldig.
Zwei Monate der Freiheitsstrafe gelten dem Vorsitzenden Richter zufolge aufgrund der langen Verfahrensdauer bereits als abgegolten. Er ordnete zudem die Einziehung des vom Angeklagten eingenommenen Geldbetrags sowie eine dreijährige Sperre für die Erteilung einer Fahrerlaubnis an. Der 26-Jährige verfügt nach eigenen Angaben über keinen Führerschein und hat sich auch keinen illegal ausgestellt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
