Bedrohung und Belastung für Felix Zwayer
Frankfurter Rundschau
Der Schiedsrichter hat erschreckende Gründe für seine Auszeit angegeben. Die Beispiele Anders Frisk, Markus Merk und Urs Meier.
Drohmails, psychischer Druck, Rechtfertigungszwang – die heftigen Folgen des Wirbels um Felix Zwayer strapazieren den Schiedsrichter auch sechs Wochen nach dem Beginn der Debatte enorm. Trotz seiner Klagen über ein völlig aus den Fugen geratenes Leben kann Zwayer dennoch nicht darauf hoffen, dass er juristisch reingewaschen wird.
Denn auch nach Zwayers neuen Einlassungen hinsichtlich seiner Verstrickung in den Manipulationsskandal um seinen früheren Kollegen Robert Hoyzer sieht die Sportgerichtsbarkeit des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) keinen Handlungsbedarf. Das machte der Sportgerichts-Vorsitzende Hans E. Lorenz deutlich.
„Der Fall ist rechtskräftig abgeschlossen. Es gibt für die Sportgerichtsbarkeit keine Veranlassung, den Fall noch einmal aufzurollen“, sagte Lorenz dem SID: „Ein Wiederaufnahmeverfahren könnte es nur dann geben, wenn es eine neue Beweislage geben würden. Davon kann aber keine Rede sein.“
Zwayer hatte zuvor bestritten, dass er einst Geld angenommen habe, um ein Spiel zu manipulieren. „Mir wurde niemals Geld angeboten, mir wurde niemals offenkundig von einer beabsichtigten oder durchgeführten Spielmanipulation berichtet“, sagte der Berliner bei Sky: „Ich habe von Robert niemals Geld für irgendeine Beteiligung an irgendeiner Manipulation eines Spiels erhalten.“
Damit geht Zwayer nicht konform mit der Aktenlage rund um den Hoyzer-Skandal im Jahr 2004. Es „ist davon auszugehen“, dass Zwayer als Assistent Geld von Drahtzieher Hoyzer angenommen habe, heißt es im Urteil des damaligen Sportgerichts-Vorsitzenden und heutigen DFB-Interimspräsidenten Rainer Koch aus dem Jahr 2006. Später deckte Zwayer den Skandal mit auf, eine Manipulation wurde ihm trotz Sperre nie nachgewiesen.