Beauftragter kritisiert Stillstand bei Inklusion an Schulen
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - An den Schulen in Rheinland-Pfalz gibt es kaum Fortschritte für ein gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung - diese Kritik eines gemeinsamen Aufrufs teilt auch der Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Matthias Rösch. "Leider ist die Entwicklung für ein inklusives Schulsystem in den letzten Jahren zu wenig vorangekommen", sagte Rösch am Donnerstag in Mainz. "Das muss sich mit dem gemeinsamen Willen aller in schulischen Bereich Verantwortlichen wieder ändern."
Scharfe Kritik an der schulischen Inklusion im Land gab es bereits im Herbst nach einer Studie des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in den 16 Bundesländern. Neben 299 Schwerpunktschulen, in der drei bis vier Schüler und Schülerinnen "mit sonderpädagogischem Förderbedarf" gemeinsam mit anderen unterrichtet werden, gibt es in Rheinland-Pfalz auch 131 Förderschulen, wo ausschließlich Schülerinnen und Schüler mit "sonderpädagogischem Förderbedarf" unterrichtet werden.
Das Elternwahlrecht zwischen diesen beiden Schulformen sei eine Farce, kritisierte der Mitverfasser des Aufrufs, Andreas Kuhn. Schwerpunktschulen und allgemeine Schulen müssten "endlich so ausgestattet werden, dass sie für behinderte Kinder und deren Eltern ein flächendeckendes und kommunal verfügbares, diskriminierungsfrei zugängliches, qualitativ hochwertiges und annehmbares sowie an individuelle Bedarfe anpassungsfähiges Angebot entwickeln können".
Das Bildungsministerium kündigte ein Gespräch mit den Verfassern des Aufrufs an, der die Überschrift trägt: "Stillstand beenden - Menschenrecht auf ein inklusives Schulsystem umsetzen". "Rheinland-Pfalz wird den Weg der inklusiven Bildung weitergehen, sie ausbauen und stärken", erklärte Staatssekretärin Bettina Brück (SPD) und wies auf eine 2020 eingesetzte Lenkungsgruppe hin. "Wir werden das jetzt schon engmaschige Netz unserer 299 Schwerpunktschulen weiter verstärken, damit noch mehr inklusive Bildung möglich wird."
Böhme (dpa/lni) - Ein 37-Jähriger soll mehr als 40 Frauen heimlich in Umkleide- und Duschräumen eines Fußballvereins in Böhme im Heidekreis gefilmt haben. Bei dem Mann seien Beweismittel sichergestellt worden, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Über den Fall hatte zuerst die "Walsroder Zeitung" und dann der NDR berichtet. Vorgeworfen wird dem Beschuldigten die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und die Verletzung von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahme. Dies kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren geahndet werden.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Weil sie ihr neugeborenes Baby in Monheim in einem Vorgarten ausgesetzt hat, ist eine junge Mutter in Düsseldorf verurteilt worden. Die Strafe, die gegen die 17-Jährige verhängt wurde, wollte das Landgericht nicht mitteilen. Dies sei mit den Prozessbeteiligten so abgesprochen, sagte eine Sprecherin. Der Prozess gegen die Minderjährige fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Unter Verweis auf den Jugendschutz nannte das Gericht auch keine Urteilsgründe.
Waldshut-Tiengen (dpa/lsw) - Ein mutmaßlicher Drogendealer ist von einer Zivilstreife am Busbahnhof in Waldshut-Tiengen gestellt worden. Die Beamten hatten den 19-jährigen Verdächtigen nach Polizeiangaben von Donnerstag dabei beobachtet, wie er ein Päckchen mit Rauschgift in ein Gebüsch warf. Zudem sollen sie in der Nähe ein weiteres Drogenlager entdeckt haben. Insgesamt seien dort am Mittwoch 30 Gramm Haschisch und gut 20 Gramm verkaufsgerecht portioniertes Amphetamin gefunden worden.