Baumgart über Hollerbach und Diehl
n-tv
Köln (dpa/lnw) - Trainer Steffen Baumgart vom 1. FC Köln hegt trotz der Geschehnisse in diesem Sommer nach eigenem Bekenntnis keinen Groll gegen die jungen Fußball-Profis Benedict Hollerbach (22) und Justin Diehl (18). "Wenn ich auf alle sauer sein sollte, die nicht bei uns spielen, dann wäre ich ja nur noch sauer", sagte Baumgart nach den Leistungstests der Spieler am Freitag: "Es braucht niemand zu glauben, dass ich in der Kammer sitze und weine. Wir werden es verkraften. Ich bin sicher, dass morgen die Sonne auch wieder scheinen wird. Und glauben Sie mir: Ich kann gut schlafen."
Mit Hollerbach vom Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden soll sich der FC vor einiger Zeit nahezu einig gewesen sein. Wegen der FIFA-Transfersperre konnten die Kölner damals aber keine Spieler unter Vertrag nehmen. Die Sperre ist nun ausgesetzt, doch Hollerbach steht jetzt vor einem Wechsel zu Union Berlin. "Wenn man die Chance kriegt, Champions League zu spielen, gehen Leute von heute auf morgen. Das ist normal", sagte Baumgart: "Der Junge hat sich für einen anderen Verein entschieden, das ist zu respektieren. Ob es für ihn persönlich der richtige Weg war, werden wir sehen."
Teenager Diehl, der seit seinem siebten Lebensjahr für den FC spielt, hatte eine Vertragsverlängerung ausgeschlagen und seinen Wechselwunsch geäußert. Die Kölner versetzten ihn daraufhin dauerhaft zur U21. "Wir haben ihm eine sehr gute sportliche Perspektive aufgezeigt", sagte Baumgart: "Er hat sich anders entschieden. Das ist zu respektieren. Genauso ist es zu respektieren, dass er für uns nicht mehr zum Profi-Team gehört."
Angeblich buhlt Rivale Bayer Leverkusen um den Offensivspieler. Der FC verlangt angesichts des noch laufenden Vertrags eine Ablöse, die sich angeblich auf eine Million Euro beläuft. "Er wird ein Riesen-Fußballer, das wollen und werden wir nicht verhindern", sagte Baumgart: "Er wird es halt nur nicht beim FC."