
Bahnunternehmen melden Anstieg verbaler Übergriffe
n-tv
Für Zugbegleiter in Sachsen-Anhalt wird der Arbeitsalltag zunehmend zur Belastungsprobe. Die Zahl verbaler Angriffe steigt - Bahnunternehmen suchen händeringend nach Schutzlösungen für ihr Personal.
Halle/Magdeburg (dpa/sa) - Beleidigungen, Beschimpfungen und aggressives Verhalten gehören in Zügen in Sachsen-Anhalt vielerorts zum Alltag. Dieses Verhalten von Reisenden stellt die Bahnunternehmen zunehmend vor Herausforderungen, wie mehrere Bahnunternehmen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur berichten.
"Aus unserer Sicht hat das Aggressionspotenzial gegenüber Zugpersonal in den letzten Jahren spürbar zugenommen", teilte die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) mit. Vor allem bei Fahrkartenkontrollen, wenn Fahrgäste ohne gültiges Ticket zur Zahlung eines Bußgelds aufgefordert werden, oder unter Alkoholeinfluss komme es häufig zu respektlosem Verhalten, Bedrohungen und Übergriffen. Diese Entwicklung sei besorgniserregend, da sie Personal belaste und das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste beeinträchtige.
Auch beim privaten Bahnunternehmen Abellio gab es im ersten Halbjahr 2025 deutlich mehr verbale Übergriffe. Zwar sank die Zahl der gemeldeten körperlichen Angriffe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 19 auf 10, aber Beschimpfungen und aggressives Verhalten hätten spürbar zugenommen. Die Hemmschwelle für derartiges Verhalten sei in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, so das Unternehmen.
