Baerbocks unmögliche Mission in Moskau
Die Welt
Nach dem Besuch in Kiew am Montag wird die deutsche Außenministerin in Russland erwartet. Doch seit der Einladung durch Amtskollege Lawrow ist viel passiert: Für den Kreml ist Deutschland mittlerweile irrelevant. Dennoch könnte es für Baerbock eine böse Überraschung geben.
Wenn Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in Moskau eintrifft, wird es kein einfacher Antrittsbesuch. Das liegt nicht daran, dass ihr russischer Amtskollege Sergej Lawrow knapp 30 Jahre älter und nicht dafür bekannt ist, ein Feminist zu sein – weder außenpolitisch noch im Alltag. Dennoch war es ausgerechnet der Russe, der Baerbock vor einem Monat zu ihrem Amtsantritt gratulierte und nach Moskau einlud.
Das war im Dezember. Und seit dieser Einladung ist einiges passiert. Der Verhandlungsmarathon zwischen Russland und dem Westen in Genf, Brüssel und Wien vergangene Woche brachte keine Fortschritte. Der Konflikt ist in die Phase gegenseitiger Warnsignale übergetreten: Die Amerikaner drohen Wladimir Putin persönlich mit Sanktionen, sollte Russland Ukraine angreifen.