
Baerbock sichert Südkorea Unterstützung zu
DW
Auf ihrer Asienreise stellt sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock an die Seite Südkoreas. Wie ihr Gastgeber rügt sie das "aggressive Verhalten" des kommunistischen Nordens.
Angesichts wachsender Spannungen auf der koreanischen Halbinsel und der Aktivitäten Chinas im Indopazifik haben Deutschland und Südkorea eine engere Zusammenarbeit vereinbart. "Südkorea ist nicht nur eine gefestigte Demokratie, sondern außerhalb von Europa auch einer unserer engsten Wertepartner", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock nach einem Treffen mit ihrem südkoreanischen Amtskollegen Park Jin in Seoul.
Mit Blick auf die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel erklärte sie, die völkerrechtswidrigen Raketentests des kommunistischen Nordens seien durch nichts zu rechtfertigen. Diese stellten eine reale Bedrohung für die Sicherheit im Pazifik und insbesondere für das Gastland dar. Deutschland stehe fest an der Seite Südkoreas. Man werde "das aggressive Verhalten Nordkoreas und die ständigen Völkerrechtsbrüche nicht ignorieren" und sich auch weiterhin an der Überwachung der Sanktionen beteiligen.
Zugleich kündigte die Grünen-Politikerin eine Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen an. Mit Blick auf die geplante Stärkung der Lieferketten durch Diversifizierung könne Deutschland viel von Südkorea lernen. Gemeinsam werde man auch im Kampf gegen die Klimakrise voranschreiten.
Park warnte mit Verweis auf den jüngsten Test einer atomwaffenfähigen Interkontinentalrakete durch Pjöngjang, es drohten weitere Provokationen durch Nordkorea. "Wir brauchen eine scharfe Reaktion auf internationaler Ebene." Die Denuklearisierung sei weiterhin das Ziel der südkoreanischen Politik. Auch dafür sei die Unterstützung Deutschlands erforderlich. Unter Denuklearisierung verstehen die USA und Südkorea die Beendigung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms.
Direkt nach ihrer Ankunft hatte Baerbock die Grenze zu Nordkorea besucht. An der sogenannten Demilitarisierten Zone (DMZ) informierte sich die Grünen-Politikerin über die aktuelle Lage in dem von Machthaber Kim Jong Un regierten Land. Unter anderem besichtigte sie die "blauen Barracken", in denen nach dem dreijährigen Koreakrieg das im Juli 1953 abgeschlossene Waffenstillstandsabkommen verhandelt wurde.




