
Baerbock besucht barfuß das bedrohte Paradies
n-tv
Eben noch Konfrontation mit Lawrow, gleich ein Trip ins vom Abe-Anschlag geschockte Japan und dazwischen noch Palau. Auf ihrem vollgepackten Asien-Trip nimmt sich Außenministerin Baerbock Zeit für einen kleinen Inselstaat und erfährt, wie der Klimawandel den Menschen alle Lebensgrundlagen raubt.
Barfuß steht die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock am Strand von Rock Island. Eine kleine Strandzunge umrahmt einen grünen Felsen, kristallklares Wasser drumherum. Die paradiesische Kulisse stören einzig die Plakate, die der Tourismusminister der Republik Palau, Ngiraibelas Tmetuchl, mitgebracht hat. Der Minister will dem prominenten Gast aus dem fernen Deutschland zeigen, warum der Klimawandel für Palau die größte Bedrohung ist: Auf den gerade einmal zehn Jahre alten Bildern ist die Insel noch deutlich größer als heute.
Die Menschen in dem Inselstaat westlich der Philippen leben vom Tourismus, der Landwirtschaft und der Fischerei. Und die meisten von ihnen wohnen direkt an der Küste. Doch der Meeresspiegel steigt und spült die Strände weg. Auf Rock Island, das Teil eines Meeresschutzgebiets ist, bedroht das Wasser die Schildkröten. Sie legen hier ihre Eier im Sand ab. Weil die Sandschicht immer dünner wird, werden die Eier nicht mehr so tief vergraben und teilweise weggespült. Stirbt eine Art, sterben mit ihre viele: Die Fischer müssen heute viel weiter rausfahren, um ihre Netze zu füllen.
Den Inselbewohnern wird buchstäblich der Boden unter den Füßen weggespült. Baerbocks wechselt die Insel: Mit dem Boot und anschließend mit dem Bus geht es zu einem Dorfplatz direkt am Strand. Das gesamte Dorf soll umgesiedelt werden, denn bei Flut werden hier bereits die ersten Häuser und Straßen überschwemmt. Für die Frauen, die hier Taro - ein Wurzelgemüse und das Grundnahrungsmittel auf Palau- anpflanzen, eine Katastrophe. Ihre Felder liegen wenige hundert Meter vom Wasser entfernt . Immer öfter werden sie von Salzwasser überschwemmt und die Ernte zerstört. "Taro ist für uns das, was für die deutschen Kartoffeln sind", erklärt eine Farmerin. Sie habe große Angst, dass es Taro bald nicht mehr geben wird.
