
Backhaus begrüßt Entscheidung für leichteren Wolfs-Abschuss
n-tv
Seit gut 30 Jahren breitet sich der einst ausgerottete Wolf in Deutschland wieder aus. Zur Freude von Naturschützern, zum Leidwesen von Tierhaltern. Der strenge Schutz soll nun gelockert werden.
Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus befürwortet die Entscheidung des EU-Parlaments, dass Wölfe in den Ländern der Europäischen Union künftig leichter abgeschossen werden können. Für die bevorstehende Konferenz der Länder-Umweltminister kündigte er einen eigenen Antrag an, mit dem die Bundesregierung aufgefordert werde, die europäischen Entscheidungen so schnell wie möglich in deutsches Recht zu übertragen. "Es ist längst an der Zeit, dass wir zu einem gerichtsfesten Verfahren kommen, um auffällige Wölfe entnehmen zu können", begründete der SPD-Politiker seinen Vorstoß.
Backhaus selbst sieht sich strafrechtlichen Ermittlungen ausgesetzt, weil er für den Abschuss einer Wölfin 2020 mitverantwortlich gemacht wird, die sich zuvor mit einem Hofhund gepaart haben soll. Als Grund hatte er seinerzeit angegeben, eine dem Artenschutz zuwiderlaufende Hybridisierung verhindern zu wollen. Die Staatsanwaltschaft Rostock sieht darin einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz und plant, Anklage gegen Backhaus zu erheben.
Eine Mehrheit der Abgeordneten des Europäischen Parlaments in Straßburg hatte im Eilverfahren dafür gestimmt, den Status der Wölfe von "streng geschützt" auf "geschützt" abzusenken. Die Maßnahme muss noch von den EU-Mitgliedsstaaten angenommen werden, das gilt als wahrscheinlich. Viele Länder wollen Wölfe vermehrt abschießen, um damit Weidetiere zu schützen.
