
Australier wollen nicht länger Klimasünder sein
n-tv
Australien soll eine "Supermacht der erneuerbaren Energien" werden, sagt Wahlsieger Albanese. Seine Labor-Partei setzt sich bei den Parlamentswahlen gegen die Konservativen von Regierungschef Morrison durch. Jetzt soll nach Möglichkeit alles ganz schnell gehen.
Australiens angehender Premierminister Anthony Albanese will den schlechten Ruf seines Landes als Klimasünder überwinden. Beim Gipfeltreffen mit Indien, Japan und den USA am Dienstag werde er einen grundsätzlichen Kurswechsel verkünden, "insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel", sagte der Labor-Chef. Seine Partei hatte sich am Samstag bei den Parlamentswahlen gegen die Konservativen des amtierenden Premiers Scott Morrison durchgesetzt.
Offiziellen Teilergebnissen zufolge sicherte sich die Labor-Partei mindestens 74 der 151 Sitze im Repräsentantenhaus. Für eine absolute Mehrheit in der Parlamentskammer sind 76 Mandate notwendig. Gut ein Dutzend Sitze standen noch nicht fest. Erfolge erzielten auch die Grünen und mehrere unabhängige Kandidaten, die den Konservativen vor allem in städtischen Regionen Mandate abnahmen. Ohne Parteiticket traten vor allem hoch qualifizierte Frauen an, die sich für Umweltschutz, gegen Korruption und für Geschlechtergerechtigkeit einsetzen. Sollte die Labor-Partei die absolute Mehrheit verpassen, wäre ihnen ausreichend Unterstützung aus diesen Reihen sicher.
Der Regierungswechsel soll rasch vollzogen werden. Bereits am Montag sollen Albanese und wichtige Minister seiner Regierung ins Amt eingeführt werden, damit er tags darauf am sogenannten Quad-Gipfel mit Indien, Japan und den USA teilnehmen kann. "Das Quad-Treffen hat für Australien natürlich absolute Priorität", sagte Albanese. Er wolle bei der Gelegenheit auch Einzelgespräche mit US-Präsident Joe Biden, Indiens Premierminister Narendra Modi und dem japanischen Regierungschef Fumio Kishida führen. Bei dem Gipfel steht die Sorge wegen Chinas wachsenden militärischen und wirtschaftlichen Einflusses im Vordergrund.
