
Australien streitet über seinen Känguru-Boom
n-tv
Die australische Känguru-Population könnte bald auf über 60 Millionen Tiere anwachsen. Doch für so viele gibt es nicht genügend Futter, ihnen droht ein qualvoller Hungertod. Känguru-Industrie und auch Umweltschützer plädieren daher für den gezielten Abschuss - aus Gründen der Ethik.
Das Känguru ist das Symbol Australiens, und die Beuteltiere stehen unter Schutz. Doch gerade werden Kängurus zum Problem: Reichlich Regen und Nahrung in den vergangenen Jahren haben dafür gesorgt, dass sich die Tiere massenhaft vermehren. Wird die Population nicht eingedämmt und das Futter weniger, könnten Millionen Tiere verhungern.
Ursache ist das Wetterphänomen La Niña, das Australien reichlich Niederschläge beschert hatte. "Nach drei Jahren La Niña an der Ostküste haben wir das perfekte Wachstumsszenario für Kängurus in den nächsten zwei Jahren", prognostiziert Dennis King vom Verband der Känguru-Industrie. "Der Fortpflanzungszyklus beschleunigt sich."
Infolge von Dürren Anfang der 2000er Jahre sei die Känguru-Population auf unter 30 Millionen gesunken, sagt King. Seither habe sie sich aber wieder erholt und könnte bald auf über 60 Millionen anwachsen.
