
Ausstellung über Gewalt in der frühen Weimarer Republik
n-tv
Straßenkämpfe, politische Morde und Verrohung: Eine Ausstellung in Weimar schaut auf die verschiedenen Eben der Gewalt in der ersten deutschen parlamentarischen Demokratie. Vieles lässt aufhorchen.
Weimar (dpa/th) - Die politische Gewalt in der frühen Weimarer Republik und deren tödliche Auswüchse sind Thema einer neuen Schau im Haus der Weimarer Republik. "Gewalt war eine alltägliche Größe", fasste Historiker Martin Sabrow, der leitende Kurator, die Situation damals in den Jahren nach Ende des Ersten Weltkriegs und nach der Gründung der ersten deutschen Demokratie in Weimar zusammen.
Die Schau "Gewalt gegen Weimar - Zerreißproben der frühen Republik 1918 bis 1923" zeichnet das Bild einer Republik, die viele Gegner in der Bevölkerung hatte, von denen manche das Kaiserreich zurückwünschten und sich durch die Kriegsniederlage gedemütigt sahen. Soziale Not verstärkte Radikalisierungstendenzen. Politische Unruhen äußerten sich in Umsturzversuchen und Anschlägen, auch der Staat antwortete brutal.
Zwar greift die Schau die damalige Gewalt von links auf, doch soll deutlich werden, dass die Bedrohung von rechts um ein Vielfaches größer war. Die Weimarer Republik endete 1933, als Adolf Hitler Reichskanzler wurde.
