Auslieferung von gesuchtem Attila Hildmann nicht beantragt
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Der ehemalige Promi-Koch Attila Hildmann wird von Interpol per Haftbefehl gesucht. Ein Rechercheteam des "Stern" deckt den Standort des Verschwörungstheoretikers in der Türkei auf. Eine Auslieferung hat die Bundesregierung auch Monate später noch nicht beantragt.
Die Bundesregierung hat die Türkei noch immer nicht um Auslieferung von Attila Hildmann gebeten, obwohl dessen Aufenthaltsort seit Oktober 2022 dank Recherchen des "Stern" bekannt ist. Das bestätigten die leitenden Ermittlungsbehörden, die Berliner Generalstaatsanwaltschaft, auf Anfrage des Magazins. Ein Behördensprecher sagte, die Staatsanwaltschaft habe erst durch den "Stern" und die Recherchegruppe Hildbusters erfahren, dass Hildmann in der türkischen Kleinstadt Kartepe lebt. Dort wohnt er laut "Stern"-Informationen auch weiterhin.
Da ein Interpol-Haftbefehl vorliegt, ist die Türkei gemäß Europäischem Auslieferungsabkommen dazu verpflichtet, Hildmann festzunehmen und nach Deutschland zu überstellen. Laut Aussage der Generalstaatsanwaltschaft kann die Bundesregierung die Türkei erst dann offiziell um Auslieferung bitten, wenn die türkische Polizei Hildmann entweder festgenommen hat oder die Türkei Deutschland explizit dazu auffordert, ein Auslieferungsersuchen zu stellen. Beides sei bislang nicht der Fall. "Auslieferungsersuchen ins Blaue hinein werden hingegen nicht gestellt", sagt ein Sprecher der Behörde. Gegen Hildmann sei deswegen von der Bundesregierung "noch kein Auslieferungsersuchen gestellt" worden.
Ob die Bundesregierung auf diplomatischer Ebene Versuche unternommen hat, die Auslieferung zu erbitten, dazu wollte das zuständige Bundesministerium für Justiz keine Stellung nehmen. Im November hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser ihren türkischen Amtskollegen Süleymann Soylu in Ankara besucht. Das Gerücht kam auf, Faeser habe mit Soylu auch über Hildmanns Auslieferung gesprochen. Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums sagte dem "Stern", dies sei "nicht zutreffend".
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.
Offenbach (dpa/th) - Der Deutsche Wetterdienst warnt aktuell für den Kreis Altenburger Land vor starken Gewittern. Es bestehe am Sonntagmittag die Gefahr von Blitzeinschlägen, umstürzenden Bäumen, raschen Überflutungen oder auch Hagelschlag. Für den Landkreis hatten die Meteorologen auch schon am Samstag Warnungen herausgegeben.