
Ausgewilderte Gepardin aus Afrika tot
n-tv
Den letzten indischen Geparden soll ein indischer Prinz erlegt haben. 70 Jahre später will die Regierung Modi die vom Aussterben bedrohten Raubkatzen aus Afrika wieder ansiedeln. Nun ist das dritte Tier von bislang 20 gestorben.
Ein dritter aus Afrika eingeführter Gepard ist in Indien gestorben. Weibchen Daksha sei vermutlich bei einer "gewalttätigen Interaktion bei der Paarung" verletzt worden und anschließend trotz medizinischer Behandlung an den Verletzungen gestorben, berichtete der indische Fernsehsender NDTV unter Berufung auf einen leitenden örtlichen Waldbehördenmitarbeiter. Daksha war einer von bislang 20 aus Namibia und Südafrika in den Kuno National Park im Bundesstaat Madhya Prades gebrachten Geparden, mit denen eine frei lebende Population in Indien aufgebaut werden soll. In den vergangenen zwei Monaten starben bereits zwei andere Geparden. Ein Geparden-Weibchen aus Namibia bekam hingegen vier Junge.
Kritik an dem indischen Projekt kam zuletzt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) in Berlin. Geparde lebten in einem sozial stabilen räumlichen System mit weit auseinander liegenden Territorien und Dichten von weniger als einem Individuum pro 100 Quadratkilometern. Der Kuno-Nationalpark sei mit seinen etwa 750 Quadratkilometern - etwa 17 mal 44 Kilometern - sehr klein für eine Gepardenpopulation. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass sich die Tiere weit über die Grenzen des Parks hinaus bewegen und Konflikte mit den Bewohnern der angrenzenden Dörfer unausweichlich werden, hieß es zu den in der Fachzeitschrift "Conservation Science and Practice" veröffentlichten Analysen.
Der asiatische Gepard (Acinonyx jubatus venaticus), eine Unterart des Gepards, lebte auf dem indischen Subkontinent, bis er vor etwa 70 Jahren ausgerottet wurde. Das letzte Tier auf dem Subkontinent soll ein indischer Prinz 1947 erlegt haben.
