
Aufruf zu Wahlverzicht in Berlin?
n-tv
Wahlchaos in Berlin: Nicht nur lange Schlangen sorgen für große Proteste, in einem Fall soll ein Wahlhelfer den Wartenden auch einen Wahlverzicht angeboten haben. Gibt es ein juristisches Nachspiel?
Münstersche Straße. Tief in West-Berlin, Stadtteil Charlottenburg-Wilmersdorf. Hier erlebt das Wahlchaos in der Hauptstadt am Nachmittag wohl seinen Höhepunkt. Es fehlt im Wahllokal mit den Nummer 211 und 229 an blauen Wahlzetteln, denen für die Zweitstimme für das Berliner Abgeordnetenhaus. Laut "Tagesspiegel" schreitet daraufhin ein Wahlhelfer ein und macht den Schlange stehenden Wählerinnen und Wähler ein unmoralisches Angebot.
"Wer auf den blauen Stimmzettel verzichten würde, könnte jetzt wählen", soll den Wartenden laut des Berichts vorgeschlagen worden sein. Einige hätten daraufhin auf eine ihrer sechs Stimmen, also auf einen Teil ihrer demokratischen Teilhabe, verzichtet und wären vorgerückt zu den Wahlkabinen. Etwa zehn Minuten später seien neue blaue Wahlzettel eingetroffen. Bislang ist der Vorfall nicht offiziell bestätigt und auch die Berliner Parteien reagierten noch nicht.
