
Aufräumen mit Berufsklischees - Girls'- und Boys' Day in MV
n-tv
Firmen und Einrichtungen in MV bieten zum Girls' und Boys' Day rund 3.000 Schülern die Möglichkeit, Berufe kennenzulernen, die traditionell dem anderen Geschlecht zugeschrieben werden.
Schwerin/Rostock (dpa/mv) - Das Werben um weibliche Fachkräfte in Industrie und Handwerk bei den seit 2001 regelmäßig stattfindenden Girls’ Days hat in Mecklenburg-Vorpommern Mädchen häufiger als früher in technische Berufe gebracht. Doch setzen sich die Veränderungen eher schleppend durch. Von insgesamt 5.875 Auszubildenden im Handwerk des Landes seien Ende 2024 lediglich 935 weiblich gewesen. Die Tendenz sei zwar leicht steigend. Aber: "Hier gibt es noch Luft nach oben", räumte der Rostocker Kammerpräsident Axel Hochschild ein.
Auch nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammern im Land ist die Resonanz auf die Schnupperangebote im Rahmen der Girls’ Days zwar erfreulich groß, für eine Ausbildung in den technischen Richtungen entschieden sich Mädchen aber noch immer vergleichsweise selten. "Berufe in der Metall- und Elektrotechnik sind in den vergangenen beiden Jahren beliebter geworden, während wir in Ausbildungsberufen der Chemie, Physik und Biologie seit 2022 bei den weiblichen Auszubildenden wieder eine eher rückläufige Tendenz beobachten", hieß es von der IHK in Rostock.
Wie aus den vorliegenden Daten hervorgeht, erhöhte sich in den zurückliegenden zehn Jahren im Kammerbezirk die Zahl der weiblichen Azubis in der Metalltechnik von 14 auf 33 und damit auf mehr als das Doppelte. In der Elektrotechnik war der Zuwachs in diesem Zeitraum von 19 auf 26 geringer. Männliche Lehrlinge machen in diesen Bereichen allerdings noch immer ein Vielfaches der weiblichen Berufseinsteiger aus.
