
Auf vielen Schulzeugnissen haben im Sommer Noten gefehlt
n-tv
Magdeburg (dpa/sa) - Zum Ende des vergangenen Schuljahres haben auf vielen Zeugnissen in Sachsen-Anhalt Noten gefehlt, weil der Unterricht nicht in ausreichendem Maß erteilt werden konnte. Etwa 20 000 Schülerinnen und Schüler in rund 1150 Klassen an den allgemeinbildenden Schulen sind davon betroffen, wie die Linken-Landtagsfraktion am Dienstag in Magdeburg mit Verweis auf eine Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage mitteilte. An den Grundschulen sei fast jedes vierte Kind mit mindestens einer fehlenden Zeugnisnote nach Hause gekommen.
Der bildungspolitische Sprecher der Linken-Fraktion, Thomas Lippmann, erklärte: "Die fehlenden Zeugnisnoten sind ein nicht mehr zu übersehender Nachweis über die Lücken, die der Unterrichtsausfall am Ende in den Köpfen der Schüler*innen hinterlässt." Dass die Kernfächer bisher noch verschont seien, ist für Lippmann kein Trost. "Es ist absehbar, dass der fortschreitende Mangel am Ende auch vor Deutsch, Mathematik und Englisch nicht halt machen wird. In den Berufsschulen gibt es auch hier bereits die ersten Fehlstellen."
In ihrer Antwort betonte die Landesregierung die besondere Situation angesichts der Corona-Pandemie. So sei an vielen Grundschulen nach dem Klassenlehrerprinzip unterrichtet worden. Klassenlehrer unterrichten neben den Kernfächern in der Regel nicht alle weiteren Fächer wie Musik, Ethik, Sport und Gestalten.
