Außer im DFB-Pokal gibt's für Hoeneß nur Baustellen
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Drei Ziele hat sich Sebastian Hoeneß beim VfB Stuttgart vorerst gesetzt: Der neue Trainer will das DFB-Pokal-Viertelfinale beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg am Mittwoch (18 Uhr/Sky und im ntv.de-Liveticker) gewinnen, mit den Schwaben den drohenden erneuten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga vermeiden und im Sommer mit der sportlichen Führung des Klubs eine tiefgreifende Analyse vornehmen. Der Nachfolger des glücklosen Bruno Labbadia legt am heutigen Dienstag los. Er hat viel vor - und dabei viele Probleme zu lösen.
Mangelnde Disziplin: Mitunter wirkt es, als hätten einige VfB-Profis trotz des Absturzes auf den letzten Tabellenplatz und zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsrang 16 den Ernst der Lage noch nicht vollständig verinnerlicht. Anders sind so manche Auftritte in den vergangenen Wochen wie auf Schalke (1:2) oder gegen Wolfsburg (0:1) kaum zu erklären. Dem Team fehlt es an Anführern und Antreibern. Mäßige Leistungen wurden und werden zu oft schöngeredet. "Er wird schnell die richtige Ansprache finden", sagt VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth über Hoeneß. Die wird es brauchen, um noch einmal Leidenschaft zu entfachen.
Mangelnde Torgefahr: Der wochenlange Ausfall von Mittelstürmer Serhou Guirassy wegen einer Adduktorenverletzung war ein riesiges Problem für den VfB - und letztlich auch für Labbadia. Ohne den wuchtigen 27-Jährigen taten sich die Schwaben extrem schwer, Torgefahr zu entwickeln. Den Aktionen anderer Offensivkräfte wie Silas, Tiago Tomás oder Chris Führich fehlt es zu oft an der nötigen Konsequenz und Durchschlagskraft. 29 Liga-Tore hat der VfB diese Saison erst erzielt, nur Bochum (28) und Schalke (21) kommen auf weniger. Immerhin: Bei der 0:3-Niederlage beim 1. FC Union Berlin am Samstag gab Guirassy sein Comeback.
Flut an Fehlern: Weil sie vorne so selten treffen, reicht hinten oft ein individueller Patzer, um die Stuttgarter um wichtige Punkte zu bringen. Mal sind die Verteidiger unaufmerksam, mal schwächeln die Torhüter - wie Florian Müller gegen RB Leipzig (1:2) oder sein Stellvertreter und Nachfolger als Nummer eins, Fabian Bredlow, gegen den FC Bayern München (1:2).