
Attentäter bei Ärztekammer sehr anstrengender Antragsteller
n-tv
Der spätere Todesfahrer vom Magdeburger Weihnachtsmarkt arbeitete als Psychiater. Vertreter der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern schildern ihre Erfahrungen mit ihm.
Magdeburg (dpa/sa) - Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hat die ärztliche Aus- und Weiterbildung des späteren Todesfahrers hinterfragt. Für eine Medizinerin, die vor zehn Jahren ein Gutachten zur Gleichwertigkeit des in Saudi-Arabien absolvierten Medizinstudiums von Taleb A. erstellte, war es eines der ersten überhaupt. Sie habe im Internet zu den Studieninhalten recherchiert und ihre Empfehlung zur Anerkennung der Gleichwertigkeit auch gestützt auf die bestandene Facharztprüfung, den langjährigen Aufenthalt in Deutschland und die lange Facharztweiterbildung.
Die Medizinerin, die inzwischen im Ruhestand ist, gab an, drei Stunden für das Gutachten benötigt zu haben. Mit Taleb A. habe sie nicht gesprochen, auch keinen Kontakt nach Saudi-Arabien gehabt. Sie konnte auch zu einer möglichen Prüfung der eingereichten Unterlagen auf Echtheit nichts sagen.
Eine für Weiterbildungen zuständige Vertreterin der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern sagte, Taleb A. habe die nötigen Weiterbildungszeiten in der Facharztausbildung nachgewiesen. Zweifel an den Unterlagen seien nicht aufgekommen. Das Weiterbildungsverfahren sei gelaufen wie andere auch.
