
Assanges Frau: Wird er ausgeliefert, stirbt er
n-tv
Kommende Woche entscheidet ein Londoner Gericht über die Auslieferung von Wikileaks-Gründer Assange an die Vereinigten Staaten. "Binnen weniger Tage" könne er dann im Flugzeug Richtung USA sitzen, warnt die Frau des Whistleblowers: Sollte es wirklich dazu kommen, sei sein Leben in Gefahr.
Wenige Tage vor einer möglicherweise entscheidenden Gerichtsanhörung für Julian Assange hat die Frau des inhaftierten Gründers der Enthüllungsplattform Wikileaks vor den Folgen einer Auslieferung ihres Mannes in die USA gewarnt. "Wenn er ausgeliefert wird, wird er sterben", sagte Stella Assange vor Journalisten in London mit Verweis auf seinen Gesundheitszustand. Die Anhörung vor dem Londoner High Court zu seiner Auslieferung soll laut den Unterstützern des seit 2019 in Großbritannien inhaftierten Assange am 20. und 21. Februar stattfinden.
Das Gericht wird die frühere Entscheidung eines Richters vom vergangenen Juni überprüfen. Dieser hatte es Assange verweigert, gegen seine Auslieferung in Berufung zu gehen. Nun soll endgültig entschieden werden, ob in Großbritannien alle Rechtsmittel für den Wikileaks-Gründer gegen seine Auslieferung ausgeschöpft sind - oder ob er weiter vor britischen Gerichten dagegen vorgehen darf. Sollte der Einspruch in London abgelehnt werden, dann würde das Auslieferungsverfahren gegen Assange beginnen.
Assanges Unterstützer haben für diesen Fall jedoch angekündigt, vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) zu ziehen, um die Auslieferung aussetzen zu lassen. Großbritannien unterliegt der Rechtsprechung des EGMR. Allerdings ordnet der Gerichtshof nur in Ausnahmefällen solche Aussetzungen an. Zudem ist fraglich, ob die britische Regierung eine entsprechende Entscheidung des EGMR akzeptieren würde. London befindet sich derzeit in einer Auseinandersetzung mit dem Gerichtshof, nachdem dieser die von der Regierung beschlossene Abschiebung von Asylbewerbern ins afrikanische Ruanda blockiert hatte.
