Arzt soll in Syrien mindestens 18 Personen gefoltert haben
Die Welt
Vor Kollegen gab er damit an, „eine neue Foltermethode erfunden zu haben“. Der 36-jährige Alaa M., der in Deutschland als Arzt praktizierte, steht nun vor Gericht. Mindestens 18 Personen soll er bis 2012 in einem syrischen Militärkrankenhaus gefoltert haben.
Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, förmlich zusammengesunken in seinem Parka und mit vor dem Körper gefesselten Händen betritt Alaa M. den Gerichtssaal. Vor dem Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt muss sich der 36 Jahre alte syrische Arzt seit diesem Mittwoch wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten.
Eine gute Dreiviertelstunde dauert die Verlesung der Anklageschrift, in der die Bundesanwältinnen auch auf die gewaltsame Niederschlagung der Opposition in Syrien nach dem Arabischen Frühling und ausführlich auf die Situation in den Militärgefängnissen eingehen – Gefängnissen wie jenes in Homs, in dem auch M. gefoltert haben soll.