
Arzt bietet Röntgenbild von Bataclan-Opfer an
n-tv
Der islamistische Anschlag auf das Bataclan in Paris kostete 90 Menschen das Leben. Ein französischer Arzt will nun das Röntgenbild eines Opfers auf einer Plattform als Kunstwerk verkaufen. Die Patientin hat er nicht gefragt. Die Empörung ist groß.
Ein französischer Arzt hat die Röntgenaufnahme eines Opfers des terroristischen Anschlags auf die Pariser Konzerthalle Bataclan im November 2015 im Internet zum Verkauf angeboten. Der Chirurg habe das Bild des durchschossenen Unterarms seiner Patientin auf der auf digitale Kunstwerke spezialisierten Plattform "OpenSea" versteigern wollen, berichtete das Nachrichtenportal "Mediapart". Die junge Frau wurde demnach nicht um Erlaubnis gebeten.
Der Mediziner räumte die Auktion gegenüber "Mediapart" ein und verwies auf "pädagogische Beweggründe". Das Angebot zog er daraufhin zurück. Es sei ein "Fehler" gewesen, die Patientin nicht um Erlaubnis gebeten zu haben.
Das Bild, das zur Illustration des Auktionsangebots auf "OpenSea" angezeigt wurde, war allerdings am Sonntag noch abrufbar. Der Preis für die Aufnahme war auf 2776 Dollar (2.446 Euro) angesetzt worden und in dem Angebot war zu lesen: "Diese junge Patientin, die bei dem Angriff ihren Freund verloren hat, hatte eine offene Fraktur des linken Unterarms mit einer verbliebenen Kalaschnikow-Kugel im Weichgewebe".
