ARD-Deutschlandtrend: CDU/CSU wieder deutlich stärkste Kraft in Deutschland
DW
Zwei Monate nach dem Start der neuen Bundesregierung rutscht die SPD in der Wählergunst ab. Weitere Themen im ARD-Deutschlandtrend: die Ukraine, die Gaspipeline Nordstream 2 und Olympia in China.
"Wo ist Olaf Scholz?", diese Frage kursiert in Deutschland seit Jahresbeginn in den sozialen Medien. Ob es um Waffenlieferungen an die Ukraine geht, um den diplomatischen Boykott der olympischen Winterspiele in China, um die kontrovers geführte Debatte um eine Corona-Impfpflicht oder die Maßnahmen gegen die galoppierenden Infektionszahlen geht - der sozialdemokratische Bundeskanzler bleibt im Hintergrund, oder bezieht kaum erkennbar Stellung.
Das hat offensichtlich Konsequenzen. Nur noch 43 Prozent der Deutschen zeigen sich im aktuellen ARD-Deutschlandtrend mit der Arbeit von Olaf Scholz zufrieden. In der Januar-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest-dimap waren noch 60 Prozent der Befragten zufrieden mit dem neuen Kanzler.
Mit Scholz sinkt die SPD insgesamt deutlich in der Wählergunst und fällt damit erstmals seit der Bundestagswahl im September hinter die Unionsparteien CDU und CSU zurück, die mit 27 Prozent auf ein deutlich verbessertes Ergebnis kommen. Vor kurzem erst hat die CDU mit großer Mehrheit einen neuen Vorsitzenden gewählt, der die Partei wieder auf Kurs bringen will. Die Umfrageergebnisse für die Grünen und die FDP, die mit der SPD die Regierung bilden, bleiben unverändert.
Die aktuellen Spannungen im Ukraine-Konfliktsind für die Ampel, wie das Dreierbündnis wegen seiner Parteifarben genannt wird, eine massive außen- und sicherheitspolitische Herausforderung Waffenlieferungen lehnt die Regierung ab. Während das im Ausland für Kritik sorgt, ist diese Haltung in Deutschland mehrheitsfähig. 71 Prozent der für den ARD-Deutschlandtrend Befragten fänden Waffenlieferungen falsch, 21 Prozent richtig.
Die außenpolitische Situation wertet über die Hälfte der Bundesbürger (54 Prozent) als bedrohlich für Deutschland. Das ist weniger, als auf dem Höhepunkt der Ukraine-Krise 2014 und 2017, beim Wiederaufflammen der russisch-ukrainischen Spannungen. Damals hatten jeweils sechs von zehn Wahlberechtigten die außenpolitische Lage als bedrohlich beschrieben.