Apple beschleunigt wohl Pläne für China-Abkehr
n-tv
In China wird ein Großteil der iPhone-Pro-Reihe hergestellt. Allerdings kam es zuletzt zu Protesten wegen geringer Löhne und der Covid-19-Beschränkungen. Das bremst die Produktion. Apple will daher laut einem Bericht seine Produktionsstätten in andere asiatische Länder verlagern.
In den vergangenen Wochen hat Apple seine Pläne beschleunigt, einen Teil seiner Produktion aus China zu verlagern, das lange Zeit das dominierende Land in der Lieferkette war. Das sagten Personen, die an den Diskussionen beteiligt sind, dem "Wall Street Journal". Das Unternehmen habe seine Zulieferer aufgefordert, die Montage von Apple-Produkten in anderen asiatischen Ländern, insbesondere in Indien und Vietnam, aktiver zu planen und die Abhängigkeit von den taiwanischen Montagebetrieben unter der Führung der Foxconn Technology Group zu verringern, hieß es.
Die Turbulenzen an einem Ort namens iPhone City trugen dazu bei, dass Apple seinen Kurs änderte. In dieser riesigen Stadt in der Stadt in Zhengzhou arbeiten bis zu 300.000 Arbeiter in einer von Foxconn betriebenen Fabrik, um iPhones und andere Apple-Produkte herzustellen. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Counterpoint Research wurden dort allein etwa 85 Prozent der iPhone-Pro-Reihe produziert.
Das Werk in Zhengzhou wurde Ende November von gewalttätigen Protesten erschüttert. In Videos, die im Internet veröffentlicht wurden, waren Arbeiter zu sehen, die sich über Löhne und Covid-19-Beschränkungen aufregten, Gegenstände warfen und "Steht auf für eure Rechte!" riefen. Die Videos zeigen, dass Bereitschaftspolizei anwesend war. Der Standort, von dem eines der Videos gedreht wurde, wurde von der Nachrichtenagentur und dem Videoüberprüfungsdienst Storyful verifiziert. Das "Wall Street Journal" bestätigte die in den Videos gezeigten Ereignisse durch Gespräche mit Arbeitern vor Ort.
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