
Antisemitischer Aushang in Flensburg sorgt für Empörung
n-tv
Ein Geschäft in Flensburg erteilt Juden in seinem Schaufenster Hausverbot. Der Zettel sorgt für Entsetzen und hängt auch nicht lange. Bei der Polizei gehen dennoch gleich mehrere Anzeigen ein. Aus der Politik gibt es empörte Reaktionen.
Ein kurzzeitig in einem Flensburger Geschäft hängender antisemitischer Aushang hat für große Empörung auch bundesweit gesorgt. Der Zettel mit der Aufschrift "Juden haben hier Hausverbot! Nichts persönliches, auch kein Antisemitismus, kann euch nur nicht ausstehen" soll örtlichen Medienberichten zufolge am Mittwochnachmittag in dem Laden ausgehängt worden sein. Der Zettel wurde mittlerweile entfernt. Nach Angaben der Polizei wurden bereits am Mittwoch mehrere Strafanzeigen von Bürgerinnen und Bürgern gestellt. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob ein Straftatbestand erfüllt ist.
Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, verurteilte den Fall aufs Schärfste: "Das ist ein ganz klarer Fall von Antisemitismus und da muss man intervenieren", sagte Klein dem Sender Welt TV. Er begrüße es sehr, dass es bereits Anzeigen gegeben habe. Es gebe direkte Bezüge zur NS-Zeit, das dürfe in keiner Weise hingenommen werden. Wie die "Welt" berichtet, handelt es sich um einen Trödelladen, der Gothic-Artikel und gebrauchte Bücher verkauft.
